Klirrende Kälte beim „Eisadler 2017“

Klirrende Kälte beim „Eisadler 2017“

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Eine ruhige und sternenklare Nacht lag über dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lehnitz, als plötzlich ein Lichtblitz mit einem mächtigen Knall die Ruhe beendete. Ein entsetzliches Schreien kündete Unheilvolles an. Das zweite Winterbiwak der Reservistenkameradschaft „Roten Adler“ Lehnitz ging in eine heiße Phase.

Dieses Jahr stand kein Wettkampf, sondern eine Übung im Fokus des Biwaks. Vom 27. bis 29. Januar nahmen Kameraden aus mehreren Brandenburger Reservistenkameradschaften und aus Leipzig an der Ausbildung teil. Nachdem die Teilnehmer sich um 22 Uhr auf dem Gelände der ehemaligen Märkischen Kaserne des Panzerartilleriebataillons 425 eingefunden und ihre Ausrüstung vorbereitet hatten, erfolgte die Einweisung in die Lage mit Befehlsausgabe. Der Auftrag lautete, in Gruppenstärke einen Feldposten zu beziehen sowie mit Streifengängen und Alarmposten ein befohlenes Gebiet zu erkunden. Der Kontakt mit regulären und irregulären Kräften war wahrscheinlich.

Die Gruppe stand mit dem Gefechtsstand in der Märkischen Kaserne in ständiger Verbindung. Nachdem der Feldposten erreicht war und die Späher sich eingerichtet hatten, begann das lange Warten in der Eiseskälte. Gegen 2:30 Uhr meldete der erste Posten Schritte im Wald aus südlicher Richtung. Ab jetzt folgte eine Aktion auf die Nächste, in der die Organisatoren des „Eisadlers“ alle Register zogen, um die Reservisten auf Trab zu halten. Suchen, Bergen und Retten, Personenkontrollen, Patrouillen, das Ausweichen vor dem Feind, um der gegnerischen Aufklärung zu entgehen und die verschleierte Kommunikation über Funk bestimmten die Nachtstunden.

Nach Sonnenaufgang musste der Feldposten plötzlich ganz andere Herausforderungen meistern: Als eine Drohne über dem Platz der Gruppe auftauchte, war die eigene Position nicht mehr sicher. Im Gefechtsstand entschied man die Gruppe zurück zu verlegen.

Doch wurde der Rückweg wurde von einer aufgebrachten Menschenmenge versperrt und der Absturz einer eigenen Drohne führte zu einer Bergungsmission am anderen Ende des ehemaligen Truppenübungsplatzes. So erreichte die Gruppe erst gegen Mittag, erschöpft, aber ohne Verluste, den eigenen Gefechtsstand und die Übung wurde beendet. Damit war der „Eisadler“ aber noch nicht vorbei. Ein sicherheitspolitischer Test und Schwimmtraining im nahe gelegenen Hallenbad standen noch auf dem Programm, bevor der „Eisadler 2017“ mit Wildschwein am Spieß beim Kameradschaftsabend beendet wurde.

Ronald Nitschke
Ronald Nitschke

Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Potsdam und Erster stellvertretender Landesvorsitzender mit Aufgabenschwerpunkt Presse und Kommunikation sowie IT und Digitalisierung.