Wichtigster Ansprechpartner der Bundeswehr für die Reservistenarbeit ist das Landeskommando Brandenburg. Dieses ist u.a. für territoriale Aufgaben und die beorderungsunabhägige Reservistenarbeit zuständig. Außerdem gehören die Heimatschutzkompanien zum Landeskommando. Das Landeskommando mit Sitz in der Havelland-Kaserne in Potsdam ist das zentrale Verbindungsorgan der Bundeswehr zur Landesregierung und zur zivilen Verwaltung in Brandenburg. Die Hauptaufgaben des Landeskommandos sind die Zusammenarbeit mit zivilen Dienststellen, Behörden, Hilfs- und Rettungsdiensten sowie die Führung, Ausbildung und Betreuung der in Brandenburg beheimateten Reservisten aller Organisationsbereiche der Bundeswehr im Rahmen der Freiwilligen Reservistenarbeit.
Als territoriale Kommandobehörde ist das Landeskommando erster Ansprechpartner für die Landesregierung sowie für alliierte und befreundete Streitkräfte in Brandenburg. Vor Ort erfolgt die Zivil-Militärische Zusammenarbeit durch insgesamt 18 Kreisverbindungskommandos in allen Landkreisen und kreisfreien Städten im Bundesland. Diese Verbindungskommandos werden ausschließlich durch Reservisten besetzt. Sie werden bei Bedarf in die zivilen Krisenstäbe der Landkreise und der kreisfreien Städte integriert und übernehmen dort beratende und unterstützende Funktionen.
Die Verantwortung für den Katastrophenschutz liegt in Brandenburg bei den Landkreisen und kreisfreien Städten. Diese werden im Bedarfsfall von Seiten des Landes unterstützt. Der Bund, einschließlich der Bundeswehr, leistet seine Hilfe nach dem Subsidiaritätsprinzip – das bedeutet, dass die Streitkräfte dann zum Einsatz kommen können, wenn die Kräfte und Mittel der dafür zuständigen zivilen Behörden und Organisationen nicht (mehr) ausreichen und diese die Bundeswehr um Unterstützung bitten.
Derzeit leisten rund 6.800 aktive Soldaten und 2.200 Zivilbeschäftigte der Bundeswehr in Brandenburg ihren Dienst. Bei Katastrophen sowie besonders schweren Unglücksfällen können zudem auch Bundeswehrangehörige aus anderen Bundesländern eingesetzt werden. Zur Bewältigung solcher Ernstfälle ist die militärische Seite gut vorbereitet. Die Fäden dafür laufen beim Landeskommando Brandenburg zusammen.
Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit ist – neben der Führung und Ausbildung der Reservisten – zentraler Bestandteil des Auftrages des Landeskommandos Brandenburg. Grundlage dafür ist Artikel 35 des Grundgesetzes, der die Beziehung der Streitkräfte zu den zivilen Behörden und zur Zivilbevölkerung festlegt. Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit erfolgt sowohl innerhalb Deutschlands, als auch bei Einsätzen der Bundeswehr im Ausland, und sie schließt eine Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen, anderen nichtstaatlichen sowie internationalen Organisationen ausdrücklich mit ein.
Damit die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Ernstfall auch optimal funktioniert, arbeitet das Landeskommando Brandenburg bereits bei der Planung, Vorbereitung und Koordinierung der Amts- und Katastrophenhilfe sehr eng mit den zivilen Partnern zusammen. Seine Angehörigen stehen der Brandenburger Regierung und deren Behörden als militärische Berater in Fragen des Katastrophenschutzes und der Hilfeleistungen durch die Bundeswehr zur Seite. Im Einsatzfall übernimmt das Landeskommando die Mittlerfunktion zwischen den zivilen Stäben und den eingesetzten Streitkräften.
Die militärische Koordinierung von grenzüberschreitenden Hilfsmaßnahmen mit polnischen Dienststellen erfolgt durch ein Verbindungskommando beim gemeinsamen Zentrum für deutschpolnische Polizei- und Zollzusammenarbeit in Świecko bei Frankfurt (Oder).
Neben diesen Kernkompetenzen erfüllt das Landeskommando Brandenburg viele weitere Aufgaben. Hierzu sind dem Landeskommando folgende Dienststellen unmittelbar unterstellt: