Herausforderung “Eagle Eye”: Ausbildung im Zeichen des sich veränderten Gefechtsfeldes 

Eine Drohne schwebt in der Luft.

Herausforderung “Eagle Eye”: Ausbildung im Zeichen des sich veränderten Gefechtsfeldes 

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Im idyllischen bayrischen Landkreis Rosenheim fand über drei Tage hinweg die Drohnen- und Beobachtungschallenge “Eagle Eye” statt. Die Veranstaltung, die sich auf vier Hörsäle verteilte, bot den Teilnehmern eine Vielzahl anspruchsvoller Aufgaben: 

  1. Aufklärer/Beobachter: Diese Gruppe war verantwortlich für das Aufklären und Melden von Informationen über Art, Stärke, Umfang und Verhalten des „Feindes“, und das für 24 Stunden. Dabei wurden Fähigkeiten im Bereich Tarnung, Täuschung, Annäherung und Aufklärung intensiv beübt. 
  1. Lizenzierte Drohnenpiloten der Klassen A1 und A2: Ihre Aufgabe bestand darin, effektive Such- und Aufklärungstechniken für den Einsatz von Drohnen zu erproben. Dabei wurden sowohl Tag- als auch Nachtoperationen durchgeführt, wobei Techniken wie Infrarot- und Wärmebildkameras eingesetzt wurden. Die erlangten Aufklärungsergebnisse wurden direkt an die Operationszentrale gemeldet. 
  1. Taktische Weiterbildung im Bereich Verteidigung/Objektschutz auf Truppenebene: In diesem Teil der Veranstaltung lag der Fokus auf den Grundprinzipien der Verteidigung und des Objektschutzes auf Truppen-, Gruppen- und Zugsebene.  
  1. Taktische Weiterbildung im Bereich Verteidigung/Objektschutz auf Kompanie- und Bataillonsebene: Dieser Teil konzentrierte sich auf die Grundlagen der Verteidigung und des Objektschutzes auf Kompanie- und Bataillonsebene. Themen wie der Führungsprozess, die Lagefeststellung, die Entscheidungsfindung, sowie die Erkundung (am Objekt) und die Befehlsgebung wurden intensiv behandelt. 
Ein getarnter Soldate schaut durch ein Fernglas aus einen Versteck
Der Spotter beobachtet aus getarnter Stellung das Vorgelände. (Foto Markus Flaam)

Das Besondere an dieser Veranstaltung war die Verknüpfung von theoretischem Wissen mit praktischen Übungen. Die taktische Weiterbildung erfolgte parallel zu den aktiven Elementen durch den Einsatz der jeweiligen „feindlichen“ Beobachtungsteams, den eingesetzten Sicherungskräften im Objekt und den Drohnenoperateuren. Die Realitätsnähe wurde durch die Einbindung von Nachrichtensendungen, die eine fiktive Krise in “Altraverdo” simulierten, noch verstärkt. Zudem nahmen die Aufklärungsergebnisse der Drohnen-Teams direkten Einfluss auf die Lageentwicklungen vor Ort.   

Zusätzlich zu den taktischen Herausforderungen mussten sich die Sicherungskräfte und “Spotter” auch den Widrigkeiten des Wetters stellen. Das regnerische Wetter in Bayern forderte die Teilnehmer heraus und verlieh der Veranstaltung einen zusätzlichen Hauch von Realismus, was auch als klassisches Infanteriewetter bekannt ist. 

Das Gläserne Gefechtsfeld bewirkt tiefgreifende Veränderungen, das gilt auch für die Reserve. Auch wir müssen mit der Zeit gehen.”

Teilnehmer aus Berlin und Brandenburg waren sowohl als aktive Teilnehmer als auch als Funktionsträger vor Ort vertreten. Das Fazit der Veranstaltung fiel eindeutig positiv aus. “Eagle Eye” war eine beeindruckende und erfolgreiche Veranstaltung, deren Konzept für das Jahr 2025 weiter ausgebaut werden soll.

Fortsetzung folgt – Save the Date: 27.03. bis 30.03.2025 

Text: Randolf Richter
Fotos: Markus Flaam

Ronald Nitschke
Ronald Nitschke

Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Potsdam und Erster stellvertretender Landesvorsitzender mit Aufgabenschwerpunkt Presse und Kommunikation sowie IT und Digitalisierung.

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