Die Panzerfaust 3 gehört zu den Handwaffen der Bundeswehr. Sie wird primär zur Bekämpfung von Kampfpanzern und anderen gepanzerten Gefechtsfahrzeugen eingesetzt. Sie wird im Rahmen der Panzerabwehr aller Truppen von allen infanteristisch eingesetzten Kräften verwendet. Für die Panzerfaust sind verschiedenen Patronen verfügbar. So können mit Ihr als Bunkerfaust auch feindliche Kräfte in Bunkern oder Feldbefestigungen bekämpft werden. Sind ist im Wesentlichen eine Einwegwaffe. Nur das Griffstück mit der Zieleinrichtung wird mehrfach verwendet. Das leere Rohr wird nach dem Abschuß der Waffe vom Griffstück getrennt und nicht weiter verwendet.
Die Panzerfaust wiegt etwa 13 Kilogramm und hat eine Reichweite von bis zu 400 Metern. Wobei der Kampf gegen sich bewegende Ziele nur bis zu einer Entferung von bis zu 300 Metern vorgesehen ist. Der Gefechtskopf ist in der Lage bis zu 700 Millimeter Panzerstahl zu durchschlagen. Als Bunkerfaust können bis zu 240 Millimeter Stahlbeton überwunden werden.
Die Panzerfaust setzt auf das Hohlladungsprinzip. Dabei formt der Sprengstoff eine Kupfereinlage zum sogenannten Hohlladungsstachel, der unter sehr hohem Druck die Panzerung durchdringt und im Inneren eines Panzers verherende Schäden anrichten kann. Damit sich der Hohlladungsstachel entfalten kann, muss der Gefechtskopf in einer bestimmten Entfernung zur Panzerung gezündet werden. Deshalb wird zur Bekämpfung gepanzerter Ziele das Abstandsrohr ausgezogen. Beim Kampf gegen Gebäude oder ungepanzerte Ziele wie z.B. Fahrzeuge bleibt das Rohr eingeschoben.
Für die Panzerfaust 3 stehen, neben der zuvor beschriebenen Standardpatrone, weitere Gefechtsköpfe zur Verfügung. Zum Kampf gegen moderne Kampfpanzer mit Reaktivpanzerung wurde eine Tandemhohlladung eingeführt. Mit dieser Munition können bis zu 800 Millimeter Panzerstahl durchschlagen werden. Entscheidender ist aber die zweite, kleinere Hohlladung. Diese zündet kurz vor der eigentlichen Ladung und löst so die Reaktivpanzerung aus. Die Hauptladung kann dann ungehindert gegen die dahinter liegende konventionelle Panzerung wirken. Für die Bunkerfaust steht eine Patrone zur Verfügung, die erst Stahlbeton oder Mauerwerk durchdringt und dann eine Nachschussladung im Gebäude zur Explosion bringt. Die Wirkung der Nachschussladung kann mit einer Handgrante verglichen werden. Ihre Sprengstoff- und Splitterladung kann in geschlossenen Räumen zu erheblichen Zerstörungen führen.
Die Panzerfaust 3-IT ist eine Weiterentwicklung der Tandemhohlladung. Mit ihrem neuen Gefechtskopf und einem Feuerleitrechner können auch bewegte Ziele auf bis zu 600 Metern bekämpft werden. Für die Ausbildung gibt es Übungsgeräte, mit denen Unterkalibermunition bzw. Munition in Größe und Gewicht der Gefechtspatrone verschossen werden können. Beiden ist gemein, dass sie keinen Sprengstoff enthalten. Sie sind günstiger in der Herstellung und umweltfreundlicher und werden deshalb in der Ausbildung der Panzerfaustschützen eingesetzt. Die Gefechtspatronen werden vergleichsweise selten und erst in späteren Phasen der Ausbildung verwendet.