Erfolgreiche Online-Ausbildungen: Mehr Veranstaltungen. Mehr Teilnehmer.

Erfolgreiche Online-Ausbildungen: Mehr Veranstaltungen. Mehr Teilnehmer.

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Nicht immer ist Neues auch gut. Ganz offensichtlich wird das beim neuartigen Corona-Virus, das seit März das Leben in Deutschland prägt. Dennoch kann auch daraus Gutes entstehen. Durch den Lockdown und die Kontaktbeschränkungen wurde die gesamte Jahresplanung der Landesgruppe Brandenburg hinfällig. Damit wurden aber auch Ressourcen frei, um ein schon länger angedachtes Vorhaben, die Durchführung von Online-Ausbildungen, umzusetzen.

Auf Abstand Verbindung halten

Absicht ist es auch unter Corona-Bedingungen die Verbindung zu den Mitgliedern zu halten und im eingeschränkten Rahmen weiter militärische Ausbildungen durchzuführen. Dazu wird mit Microsoft Teams ein bereits in der RK Potsdam und der Landesgruppe eingeführtes Tool zur Onlinekollaboration genutzt. Neben der sofortigen Verfügbarkeit liegt der Vorteil in der sehr hohen Zahl an möglichen Teilnehmern, die das System bewältigen kann.  

Der Nachteil ist die ursprüngliche Ausrichtung als unternehmensinternes Kommunikationsinstrument, die abseits der Kernfähigkeiten einige Einschränkungen mit sich bringt. Andere Produkte sind hier flexibler. Aber auch diese haben ihre Schwächen in anderen Bereichen. Auf aufgrund COVID-19 findet bei diesen Tools aber eine stetige Weiterentwicklung statt, so dass die verfügbaren Produkte weiter beobachtet und bewertet werden sollten. Dazu befindet sich die Landesgruppe Brandenburg auch mit weiteren Landesgruppen im Austausch, um so gegenseitig aus den unterschiedlichen Erfahrungen zu lernen.  

Teilnehmer bei einer Online-Ausbildung mit MS-Teams (Screenshot: Ronald Nitschke)

Neben den technischen Fragen liegen die wesentlichen Herausforderungen in der Konzeption und Ausarbeitung konkreter Ausbildungen, von für die Fernausbildung geeigneter Ausbildungsunterlagen und das Erstellen eines mittelfristigen Ausbildungsplanes, um zielgerichtet ausbilden zu können. Ziel ist es in Brandenburg alle zwei Wochen eine Ausbildung durchzuführen.  

Mehrwert durch Abstimmung

Ganz ähnlich verfahren die Berliner Reservisten. Dazu finden regelmäßige Absprachen statt, um Ausbildungszeiten, Inhalte, aber auch Bekanntmachung und Meldewege abzustimmen. Die gegenseitige Teilnahme war schon von Anfang an möglich und ist ständig intensiviert worden. Grundsätzlich sind keine Teilnehmerbeschränkungen auf Mitglieder bestimmter Landesgruppen geplant. So nahmen an der letzten Ausbildung zum Thema ‚Waffenwirkung‘ mehr als 70 Teilnehmer aus mindestens fünf Landesgruppen des Reservistenverbandes teil. Das ist auch wünschenswert, da der Arbeitsaufwand im Prinzip unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer ist.  

Die Online-Trainings bringen Einschränkungen mit sich. Dies spiegelt sich insbesondere in der Form der Lehre wider, die bisher im Wesentlichen eine Form des Frontalunterrichts ist. Das ermöglicht gut die Vermittlung von Inhalten, aber nur sehr eingeschränkt das Üben und Überprüfen des Lernerfolges. Bisher werden die Trainings daher für die Ausbildung militärische Grundlagen genutzt, um so spätere Ausbildungen zu unterstützen. Hier ist der weitergehende Einsatz interaktiver Elemente zu prüfen, um die aktive Mitarbeit der Teilnehmer zu ermöglichen. Dies kann sich wiederum negativ auf die Teilnehmerkapazität auswirken.

Ziele werden erreicht

Mit der Online-Ausbildung werden die Ziele ‚Verbindung halten‘ und ‚Ausbildung fortsetzen‘ erreicht. Stück für Stück werden weitere Ausbildungsinhalte erarbeitet. Mittelfristiges Ziel ist es diese Inhalte auch On Demand über ein Lern Management System anzubieten und so von vorgegebenen Ausbildungszeiten zu entfesseln. 

Das Format kann auch für andere Veranstaltungen im Reservistenverband, z.B. in der Sicherheitspolitik, für die Kommunikation mit Mandatsträgern und Mitgliedern oder für Versammlungen genutzt werden. Eine Weiterentwicklung zu hybriden Veranstaltungen mit Präsenz- und Online-Teilnehmern ist ebenfalls in Planung.

Ronald Nitschke
Ronald Nitschke

Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Potsdam und Erster stellvertretender Landesvorsitzender mit Aufgabenschwerpunkt Presse und Kommunikation sowie IT und Digitalisierung.

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