Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, berichtete am Freitag über seine Rolle nach der Neuausrichtung der Bundeswehr. Den Rahmen bot die Festveranstaltung der Reservistenkameradschaft (RK) Potsdam „Großer Kurfürst“ zu ihrem 20-jährigen Jubiläum. Unter den Gästen befanden sich unter anderem drei Kommandeure der Potsdamer Dienststellen der Bundeswehr und der ehemalige Generalinspekteur, General a.D. von Kirchbach, der vielen Brandenburgern noch als „Held von der Oder“ beim Oderhochwasser 1997 bekannt ist.
Hellmut Königshaus betonte in seiner Rede, dass die Bedeutung seines Amtes mit der Aussetzung der Wehrpflicht nicht gesunken sei. Der Wehrbeauftragte verstand sich nie nur als Ansprechpartner der Wehrpflichtigen, sondern ist für alle Soldaten und ihre Angehörigen da. Im letzten Jahr erreichte ihn – im Verhältnis zur Größe der Truppe – die höchste Zahl an Eingaben betroffener Soldaten. Da die Zahl der Soldaten abnimmt, aber die Einsatzverpflichtungen weiterhin hoch bleiben, kommt immer wieder übermäßigen Einsatzbelastungen. Dies führt zu teils dramatischen Konsequenzen im privaten Umfeld. Daher begrüßte Königshaus die Pläne der Verteidigungsministerin zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Neben vielen Möglichkeiten zur Verbesserung diese Situation sprach Hellmut Königshaus auch über die Bedeutung der Reservisten. Ihre Aufgabe sei es, die Bundeswehr personell zu ergänzen und zu verstärken, um so die Belastungen für die aktive Truppe abzufedern. Der neue Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Potsdam, Stabsgefreiter der Reserve Ronald Nitschke, machte deutlich, dass es auch Aufgabe des Reservistenverbandes ist, die Reservisten – in ihren militärischen Grundfähigkeiten und körperlich – fit zu halten. Zukünftig soll dazu die Zahl eigener Veranstaltungen erhöht werden. Damit soll auch die Attraktivität für jüngere Mitglieder gesteigert werden.