Am 24. Juni führte die Landesgruppe Brandenburg eine Ausbildung am historischen Ort „Kesselschlacht von Halbe“ durch. Nach Einordnung der Veranstaltung unter den Gesichtspunkten historische Bildung, Traditionsverständnis der Bundeswehr und Mindset Landes- und Bündnisverteidigung erfolgte eine umfangreiche Einweisung in die damalige Lageentwicklung im April 1945.
Im Anschluss wurden die wesentlichen Punkte des Ausbruchs der 9. Armee nach Westen zwischen dem 28. April und dem 1. Mai 1945 vom Forsthaus Hammer über das Forsthaus Halbe, den Bahnübergang Halbe als tödliches Nadelöhr bis hin zur Autobahn 13 abgefahren bzw. abgelaufen. Den Teilnehmenden bot sich damit ein eindrückliches Bild der Dimensionen des Kessels, der Schwierigkeiten des Geländes einschließlich der Alternativlosigkeit der genommenen Wege.
Im westlich von Halbe gelegenen Wald verdichteten sich dann auch die Spuren dieser letzten Schlacht im Zweiten Weltkrieg. Neben noch erkennbaren Auffangstellungen der Roten Armee, eilig gegrabenen Schützenlöchern sowie Granattrichtern und -splittern offenbarte der Wald diversen Kriegsschrott, leere Patronenhülsen und die Hinterlassenschaften von Soldaten und Zivilisten, welche den teilnehmenden Reservisten nur im Ansatz die Härte der Kämpfe vermitteln konnte.
Am Ende waren die Teilnehmenden noch einmal selbst gefragt, sollten sie anhand von zwei Fragestellungen das Gesehene und Gehörte im Gruppenrahmen rekapitulieren. Ihren Abschluss fand die Veranstaltung mit dem Totengedenken des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Waldfriedhof von Halbe, auf dem über 25.000 meist unbekannte Kriegstote ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Ein zweiter Teil ist für das kommende Jahr geplant, bei dem die restliche Ausbruchsstrecke zwischen Autobahn 13 und der Aufnahme durch die 12. Armee im Raum Beelitz behandelt werden wird.
Text: Johannes Mühle
Bild oben: Stabsfeldwebel Marcel Glauer weist die Ausbildungsteilnehmer in die militärische Lage der letzten Apriltage 1945 im Raum Halbe ein. (Foto: Ronald Nitschke)